Schwalbenhaus für Haina – Umweltlotterie unterstützt den BUND Ortsverband Haina
Lange schon wünschen sich der BUND Ortsverband Haina um die 2. Vorsitzende Petra Staude-Hansmann und der Ortsbeirats-Vorsitzende Frank Wölk für die Gemeinde Haina ein Schwalbenhaus, um den Vögeln neue Brut- und Nistmöglichkeiten zu bieten, die sonst in Haina nicht gegeben sind. Eine Anmeldung als Umweltprojekt und der nun geglückte Projektgewinn bei der Umweltlotterie in Höhe von 5000 Euro machen das ersehnte Schwalbenhotel jetzt möglich. Im Frühjahr sollen die ersten Gäste in der Dr.-Otto-Kahm-Straße einziehen können.
Vor einigen Jahren gründete die Hainaerin Petra Staude-Hansmann gemeinsam mit weiteren Mitstreitern für die Natur und Umwelt den BUND Ortsverband Haina. Ausschlaggebend für sie war, dass nach dem drohenden Wegfall der für die Natur in der Gemeinde Haina so wichtigen Wohrateiche alternative Ausgleichsmöglichkeiten für Vögel, Amphibien und Insekten geschaffen werden sollten. Um die Teiche herum existiert ein knapp 70 Hektar umfassendes Naturschutzgebiet. Der Erhalt von Flora und Fauna rund um die Hainaer Wohrateiche wurde daraufhin Schwerpunkt der Arbeit im Hainaer Ortsverband, deren 2. Vorsitzende Staude-Hansmann derzeit ist. Die Teiche an der oberen Wohra sind seit etwa zwei Jahren abgelassen und stehen daher als Umweltreservat nicht mehr zur Verfügung. „Früher sind Mauersegler und Schwalben über den Teichen geflogen und haben die Mücken gesucht, das war eine Freude, hier zuzusehen. Wir haben uns dann gefragt, wie wir wenigstens den Schwalben jetzt helfen können. Nist- oder Brutplätze für Schwalben findet man inzwischen fast keine mehr“, beklagt Staude-Hansmann. Die Idee eines Schwalbenhauses wurde in der Ortsgruppe geboren und in Zusammenarbeit mit dem Ortsbeirats und dessen Vorsitzendem, Frank Wölk, geplant. Vor rund zwei Jahren meldeten die Hainaer dann ihr Projekt „Errichtung eines Schwalbenhauses“ bei der Umweltlotterie GENAU für den mit 5000 Euro verbundenen Wochengewinn für ein Umweltprojekt an. Der glückte am 26. August 2022. Seitdem ist Staude-Hansmann auf der Suche nach einem passenden Angebot: „Das ist gar nicht so leicht, denn neben der Zimmermannsarbeit müssen wir auch noch für ein Fundament sorgen, aber ich bin zuversichtlich.“ Eine weitere Frage war bis vor kurzem auch noch offen, die des Standorts des Schwalbenhauses. Die Hainaer Ortsbeiratssitzung am 19. Oktober hat hier jedoch Klarheit geschaffen. „Wir haben uns auf den Standort Dr.-Otto-Kahm-Straße, an der Kreuzung Regenrückhaltebecken, geeinigt, das ist ein idealer Standort, weil die Schwalben dort eine freie Flugbahn, kein direktes Gewässer und einen warmen Platz vorfinden“, freuen sich Staude-Hansmann und Wölk. Sind bis dahin die Anbieterfragen geklärt, soll im mit Beginn des Frühjahrs 2023 mit den Arbeiten begonnen werden. Dann wird das erste Hainaer Schwalbenhotel Kunstnester für Mehlschwalben sowie Einfluglöcher für Fledermäuse bieten, um deren Lebens- und Brutbedingungen zu verbessern und darüber hinaus das Umweltbewusstsein von Groß und Klein zu fördern.
Das Projekt „Errichtung eines Schwalbenhauses in Haina“ ist das sechste Projekt im Landkreis Waldeck-Frankenberg, das seit dem Start der Umweltlotterie GENAU den Zusatzgewinn für die Umwelt erzielen konnte. Der Kreis profitierte damit bislang von einer Umweltförderung aus der Lotterie GENAU in Höhe von insgesamt 30.000 Euro für seine Umweltprojekte. Bewerbungen für den GENAU-Zusatzgewinn können jederzeit unter https://www.genau-lotto.de/projekt-einreichen/ angemeldet werden. Sie werden dann nach fachlicher Prüfung durch den Umweltprojektbeirat in den Kreis der zur Auswahl stehenden Umweltprojekte aufgenommen.
Das Spielprinzip der 2016 gestarteten Umweltlotterie GENAU von LOTTO Hessen ist weltweit einmalig: Jeder Tipper gibt auf seinem Spielschein eine hessische Postleitzahl an und erhält pro Los eine fünfstellige Identifikationsnummer, die sogenannte Los-ID. Aus allen teilnehmenden Losen wird dann die Los-ID gezogen, auf die der garantierte Hauptgewinn von mindestens 10.000 Euro entfällt und die gleichzeitig den Gewinner-Landkreis bestimmt. Alle teilnehmenden Lose im Landkreis oder der kreisfreien Stadt des Hauptgewinners gewinnen, außerdem ein Umweltprojekt. Welche Natur- und Umweltprojekte mit dem 5.000 Euro-Zusatzgewinn gefördert werden, entscheiden die jeweiligen Wochengewinner von GENAU.
Foto (Petra Staude-Hansmann, BUND) von links nach rechts: Die Mitglieder des Ortsbeirates, Frank Wölk, Lena Winges, Christian Hirschberger und Frank Kirchhainer, freuen sich gemeinsam mit Traude Wenz und Petra Staude-Hansmann vom BUND OV Haina über den Gewinn und gefundenen Standort für das Hainaer Schwalbenhotel, das im Frühjahr einzugsbereit sein soll.